Dass Informatik ein wichtiges Fach ist, hat man schon vor vielen Jahren erkannt. In den 80er-Jahren gab es den ersten Unterricht in diesem Themenfeld. Anfangs mussten die Schüler auf Computern wie dem legendären Commodore 64, auch wegen seines Designs als Brotkiste bekannt, oder dem Apple 2e erste Erfahrungen in Programmiersprachen wie Basic erlangen, was damals der Hauptbestandteil des Informatikunterrichtes war.
Heute ist der Stoff wesentlich vielseitiger. Neue Technologien wie das Internet, welches erst wesentlich später entstand, haben dafür gesorgt. Im Zeitalter der Digitalisierung ist die Wichtigkeit der Informatik stetig gewachsen. Und das Ende der Fahnenstange ist noch längst nicht erkennbar. Die Zahl neuer Berufe, die hierdurch entstehen, steigt rasant. Wer kannte in den 80er-Jahren einen Suchmaschinenoptimierer, Webanalysten oder IT-Administrator? Digital native Menschen, das sind diejenigen, die mit der modernen Technologie groß geworden sind, gab es damals noch nicht.
Die ersten Schüler mit Informatikunterricht waren die Pioniere. Erst die jüngeren Generationen sind komplett in der digitalen Welt aufgewachsen und kennen beispielsweise gar kein Leben ohne Handy mit Internetanbindung. Tätigkeiten der oben genannten Art sind eine Folge der zunehmenden Technisierung und Digitalisierung. Mittlerweile benötigt fast jeder Betrieb Personal, welches Bildung in Informatik vorweisen kann. Im Folgenden erhalten Sie ein paar generelle Informationen, warum Informatik in der Schule so wichtig geworden ist.
Digitalisierung in der Arbeitswelt
Die Digitalisierung in unserer Arbeitswelt steigt rasant. Das haben auch die politisch Verantwortlichen mittlerweile erkannt. So werden sämtliche Behörden sukzessive digitalisiert. Ziel ist es, dass lästige Behördengänge irgendwann überflüssig werden. Alle Anträge, wie etwa beim Einwohnermeldeamt, Straßenverkehrsamt oder Arbeitsamt sollen digital über das Internet erfolgen können. So kann man unnötige Wartezeiten bei den überlasteten Behörden vermeiden.
Diese Idealvorstellung ist noch nicht vollumfänglich umgesetzt. Zwar funktioniert die digitale Steuererklärung schon sehr gut, aber beim Meldewesen und Kfz-Zulassungen ist immer noch der Gang zur Behörde verpflichtend. Auch der klassische Einzelhandel ist immer mehr von der Digitalisierung betroffen. Immer mehr Onlineshops sprießen wie Pilze aus dem Boden. Selbst diverse Supermärkte bieten den Service, über das Internet seine täglichen Einkäufe erledigen zu können.
„Alexa“ ist in der Lage, vernetzte Kühlschränke selbstständig wieder aufzufüllen. All das wäre ohne die vielen Fachkräfte im Informatikbereich nicht möglich. Sie sorgen hinter den Kulissen, dass alles reibungslos ablaufen kann. Sogenannte E-Commerce Manager, um mal einen neuen Beruf aus der großen Anzahl herauszugreifen, überwachen die kompletten Abläufe der Onlineshops, die das alles möglich machen.
Fachkräftemangel
Der herrschende Fachkräftemangel in Deutschland ist bekannt. Wenn Sie einen Beruf im Informatikbereich erlernt haben sollten, können Sie sich sehr glücklich schätzen, dass die Arbeitslosigkeit nicht drohen dürfte. Zudem reißen sich die Unternehmen um gute Fachkräfte und überbieten sich mit Zusatzanreizen für das potenzielle Personal. Neben einem aufgebesserten Gehalt ermöglichen sie Angebote zur Gesundheitserhaltung wie den kostenlosen Besuch von Fitnessstudios. Schließlich haben die meisten Berufe im Informatikbereich einen deutlichen Nachteil. Sie finden im Büro statt und sind daher mit wenig Bewegung verbunden.
Medienkompetenz in der Schule
Im Schulunterricht ist fächerübergreifend eine deutlich höhere Medienkompetenz als noch vor einigen Jahren gefragt. Diese erwerben die Schülerinnen und Schüler normalerweise im Informatikunterricht. Neben dem klassischen Programmieren müssen sie auch mit Programmen wie Word, Excel oder PowerPoint umgehen können. So erfolgt ein Referat heute nicht mehr durch Präsentation auf einem Flipchart und einem Tafelbild, sondern mit PC, Beamer und PowerPoint. Was für ältere Generationen böhmische Dörfer sind, ist für Digital Native Routine. Auch die Lehrkräfte sind mittlerweile mehr und mehr digital geschult. Selbst Online-Schulunterricht ist mittlerweile gängige Praxis. Spätestens seit der Corona-Krise und diversen Lockdowns hat man hier Handlungsbedarf erkannt und Programme wie die Schulplattform IServ salonfähig gemacht. Was sich anfangs noch als problematisch erwies, ist mittlerweile für alle Routine.
Innovative Berufe, in welchen Informatik wichtig ist
Im Folgenden werden Ihnen ein paar innovative mit Zukunft vorgestellt, in welchen Informatik eine große Gewichtung hat.
Suchmaschinenoptimierer
Der Suchmschinenoptimierer, in Kurzform auch SEO genannt, ist ein Beruf, der es Webseitenbetreibern ermöglicht, bei Google in den Suchpositionen deutlich mit der Webseite zu steigen. Vor allen Onlineshops benötigen im Konkurrenzkampf eine hohe Suchposition, um Kunden in der digitalen Welt erreichen zu können. Der Suchmaschinenoptimierer muss über Fachwissen in diversen Programmiersprachen wie HTML oder PHP verfügen. Außerdem muss er die Bedienung diverser Analysetools wie Google Analytics erlernt haben. Er analysiert die Webseite und optimiert die Inhalte, damit sie besser auffindbar wird. Zudem sorgt er im OffPage-SEO für das richtige Linkbuilding.
Systeminformatiker
Ein Systeminformatiker kümmert sich um die Installation verschiedener informationstechnischer Geräte. Er sorgt für die korrekte Konfiguration von Betriebssystemen sowie Netzwerken und erstellt Nutzeroberflächen. Er ist also sowohl ein Software- als auch Hardwarespezialist. Fast jede große Firma hat heute Systeminformatiker in seinen Reihen.
Game-Designer
Auch in der Unterhaltungsbranche gibt es Berufe mit hohem Informatikanteil. Zu nennen wäre da der Game-Designer, einem Fachmann der an der Erstellung von Computerspielen mitwirkt.
Softwareentwickler
Softwareentwickler programmieren neue Anwendungen. Das können spezielle Anwendungen für Firmen sein, die auf ihren Betrieb zugeschnitten sind (zum Beispiel Logistik- oder Buchführungsprogramme) oder auch verschiedene Apps für Smartphones. Softwareentwickler lernen in ihrer Ausbildung die relevanten Programmiersprachen, die sie in diesem Beruf benötigen, um Anwendungen erstellen zu können. Zudem erlangen sie auch Wissen im Bereiche des Mediendesigns, damit ihre Software nicht nur funktionell, sondern auch optisch ansprechend und übersichtlich gestaltet ist.
Informatik Studium
Wer Informatik in der Schule hatte und dort seine Interessen und sein Talent erkannt hat, für den eignet sich möglicherweise ein Informatik Studium an einer Universität oder an einer Fachhochschule. Hier erlernen Sie umfangreiches Wissen in allen wesentlichen Bereichen, die für die Informatik wichtig sind.
Egal ob es sich um diverse Programmiersprachen oder Grundlagen in Mathematik handelt, man erlernt hier sowohl praktisch als auch theoretischer sämtliche relevanten Inhalte der Informatik. Sie werden im Studium mit komplizierten Algorithmen vertraut gemacht und zerlegen Hardware in ihre Einzelteile, um ihren Aufbau in technischer Hinsicht zu verstehen. Das Erlernen diverser Tools und Anwendungsprogramme steht ebenfalls auf dem Stundenplan. Sie können in diesem Bereich einen Bachelor, Master oder sogar promovieren.
Fazit
Der Bereich der Informatik wird in unserer Gesellschaft durch die stetig wachsende digitale Welt immer wichtiger. Deshalb nimmt er auch im Schulunterricht eine immer gewichtiger werdende Rolle ein. Selbst Leistungskurse an den Gymnasien sind keine Seltenheit mehr. Wer im Informatikbereich seine berufliche Zukunft sieht, hat gute Perspektiven. In den kommenden Jahren werden noch zahlreiche innovative Berufe entstehen. Aufgrund des herrschenden Fachkräftemangels werden Informatiker, egal ob sie ihre Kenntnisse in einem Lehrberuf oder durch ein Studium erworben haben, auf unabsehbare Zeit sehr gefragt sein.