Ein guter Fitness Coach sollte über einige besondere Eigenschaften verfügen. Ob im klassischen Fitness Center, im Online Fitnessstudio oder für das Workout zu Hause, der Coach ist beim Training die zentrale Figur. Seine Aufgabe ist es unter anderem, für die Effektivität der Übungen zu sorgen. Ohne Erfolge wird der Sportler seine Anstrengungen früher oder später entweder ganz einstellen und sich anderen Interessen widmen. Oder er sucht sich einen anderen Übungsleiter, der seine Fitness wiederherstellt oder optimiert. Es liegt also am Coach und seinen Fähigkeiten, denn es geht um ein Training, das Ziele definiert und diese auch erreicht.
Qualifikationen und persönlicher Umgang
Nicht zuletzt wegen der Pandemie erfreuen sich die Workouts im Online Fitnessstudio in letzter Zeit einer regen Nachfrage. Bei der Kommunikation über den Bildschirm gelten grundsätzlich die gleichen Anforderungen an das Training wie in einem herkömmlichen Studio. Je nach Persönlichkeitstyp muss der Fitness Coach unter Umständen aber noch an seiner Präsenz im virtuellen Raum arbeiten. Denn es reicht nicht, die Übungen zu kennen und Trainingspläne zu erstellen.
Bei der Auswahl eines Fitnessstudios oder eines Trainers stehen zunächst die Ausbildung der Mitarbeiter und die Referenzen im Mittelpunkt. Aber Studium hin, Qualifikation her, am Ende entscheidet der persönliche Kontakt, der Umgang miteinander darüber, ob man sich gegenseitig akzeptiert. Die Chemie muss stimmen, wie in anderen Berufen auch. Und im Sportunterricht entsteht ein sehr persönlicher Kontakt, der die Grundlage für den Erfolg legt. Im Folgenden deshalb einige Vorschläge, welche Aspekte in jeder Trainingsumgebung besonders zu berücksichtigen sind, damit das Training vom Sportler positiv angenommen wird und sich die erwartete Fitness einstellt. Achten Sie besonders während der Probestunde oder bei den ersten Trainingseinheiten darauf, ob der Coach über die notwendigen charakterlichen Fähigkeiten verfügt.
Ein überzeugendes Konzept als Orientierung
Für die Kundenbindung ist ein tragfähiges Trainingskonzept eine wesentliche Voraussetzung. Denn nur so stellen sich langfristige Erfolge ein. Der Trainer begreift sein Spezialgebiet als zentrales Element des Coachings und bietet nicht mehrere Bereiche an. Als absoluter Experte der Materie entwickelt er eine eigene Methodik, die dauerhaft Erfolge verspricht.
Sich bewusst als Trainer präsentieren
Viele Anfänger absolvieren das Training wie ein persönliches Gespräch, sehen sich auf Augenhöhe mit dem Kunden und vermeiden jede Hierarchie. Dagegen ist zunächst nichts zu sagen, wenn es darum geht, zunächst einen persönlichen Kontakt herzustellen oder eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Ein Fitness Coach soll aber darüber hinaus auch vermitteln und vor allem motivieren. Diese Rolle muss er ebenfalls anbieten können, sonst ist sein Auftritt nicht überzeugend und der Schüler vielleicht sogar enttäuscht. Seine Selbstdarstellung sollte dezent sein, aber auch bestimmt und bisweilen sogar nachdrücklich. Ein Verhalten, das der jeweiligen Situation entspricht, unterstützt das Training, denn es vermittelt Kompetenz und Verlässlichkeit. Ohne beides kann keine Autorität entstehen, die – in dosierter Form – eine wesentliche Grundlage ist für die Akzeptanz auf Seiten des Schülers.
Motivieren, motivieren, motivieren
Ein wesentliches Element jeder Lehrtätigkeit, nicht nur im Sport, ist die Motivation. Auch wenn zunächst der Schüler selbst überzeugt ist und sich anstrengt, mit der Zeit lässt das Engagement bei einigen doch bisweilen erheblich nach. Dann ist der Coach gefragt, und ein guter Lehrer sieht seine Aufgabe unter anderem auch darin, die Leistungsbereitschaft seines Klienten zu wecken und zu erhalten.
Während des Unterrichts ist der Fitness Coach sowohl Bezugs- als auch Vertrauensperson. Deshalb bereitet er sich auf jede Einheit intensiv vor, nur so kann er die nötige Sicherheit vermitteln. Außerdem ist er damit in einer Position, aus der er den Schüler wieder aufrichten kann, wenn Frust aufkommt. Die gelebte Kompetenz ist auch für ihn die Basis eines überzeugenden Unterrichts. Und der Schüler nimmt die Inhalte leichter an, wenn der Trainer ihn durch sein Auftreten überzeugt.
Der Sportlehrer vermittelt Kenntnisse, ändert auch Einstellungen bei seinem Schüler. Er wird umso glaubhafter, je mehr er seine Ratschläge verinnerlicht hat und die Prinzipien auch selber vorlebt. Kann er dem Schüler sogar Überzeugungen mitgeben, wird das Training wirklich effektiv. Dabei überträgt sich bisweilen auch die Energie, mit der ein Coach seinen Unterricht darstellt. Er vermittelt im besten Fall eine positive Einstellung zur Leistung, und schließlich wird die Motivation zu einem Selbstläufer. Denn die Erfolge entwickeln eine Eigendynamik: Wird ein Ziel erreicht, erhöht sich auch die Motivation.
Der Kunde hat immer recht
Ausbildung und Erfahrung sind sicher wesentliche Kriterien für einen guten Trainer. Aber er sollte auch zuhören können und wahrnehmen, was sein Klient von ihm erwartet. Nur so kann er die passenden Übungen zusammenstellen und die Ziele aufnehmen, die individuell sehr unterschiedlich sind. Bei Problemen ist es umso wichtiger, sich auf den Sportler einzustellen. Dazu sollte sich ein Fitness Coach immer wieder ausreichend Zeit nehmen und so oft wie möglich nachfragen. Nur so erhält er die wichtigen Informationen, welche die Grundlage für neue Trainingspläne oder ergänzende Übungen sind.
Eine umfassende Analyse ist die Grundlage des Erfolgs
Das Lösen von Trainingsproblemen macht einen erheblichen Teil der Arbeit eines Trainers aus. Zwar sind konsequentes Umsetzen und bewusste Ernährung wesentliche Voraussetzungen für Erfolge nicht nur im Sport. Mit der Zeit ergeben sich jedoch besondere Herausforderungen, wenn sich die Fortschritte nicht einstellen oder das Coaching zu Verspannungen oder gar Verletzungen führt.
Auch wenn sich die Kraft nicht verbessert oder der Schüler nicht abnimmt, ist der Trainer gefordert. Dann sind ebenfalls seine analytischen Fähigkeiten gefragt. Er sollte die Gesamtverfassung des Schülers aufnehmen und anschließend herausfinden, wo die Ursache des Problems liegen könnte. Mit einer analytischen Einstellung erspart er dem Kunden den Frust, der entsteht, wenn dieser sich abmüht und die erwarteten Ergebnisse trotzdem ausbleiben.
Mit Empathie gegen Versagensängste
Viele Sportler haben bereits vor dem Coaching erfolglos in Eigenregie versucht, sich zu verbessern. Meist konnten sie sich im Selbststudium einige Trainingsprinzipien aneignen, auf Dauer aber war ohne Fitness Coach keine positive Entwicklung möglich.
Deshalb beginnen Sie die Trainingseinheiten mit einem reduzierten Selbstbewusstsein, nehmen ihre Fähigkeiten als eingeschränkt wahr. Ein guter Trainer erkennt diese Zustände und bringt das nötige Verständnis für diese persönlichen Herausforderungen auf. Erst dann kann er sich auf die persönliche Situation einstellen und sein Training entsprechend ausrichten.
Variable Konzepte
Nicht jedes Training ist für jeden Sportler sinnvoll. Zwar verfolgt jeder Coach ein bestimmtes Ziel, hat einen eigenen Ansatz, der auch meist funktioniert und in der Vergangenheit zu Erfolgen führte. Leider entstehen aber immer wieder Situationen, in denen die Routinen nicht wie üblich funktionieren. Dann geht es darum, die bewährten Konzepte für diesen speziellen Fall zu hinterfragen. Ein ungeprüftes Fortführen der Strukturen, das Ignorieren der persönlichen Limits und Erwartungen, würde die entstehenden Problemen nur verstärken.
Ein guter Coach passt seine Pläne deshalb individuell an, ändert seine Anforderungen, kennt noch andere Übungen oder modifiziert den Trainingsplan. Außerdem kennt er die Verbindung zwischen den Voraussetzungen seines Kunden und den Ansprüchen der einzelnen Trainingseinheiten. Theoretisch könnte der Schüler im Internet selber Trainingspläne herunterladen und anwenden. Das Besondere eines guten Trainers ist aber, dass er die Anforderungen bestimmter Übungen kennt und außerdem einschätzen kann, ob der Sportler in der Lage ist, sie problemlos auszuführen.
Effektiv kommunizieren
Wer ein Sportstudium absolvieren konnte, ganz gleich mit welcher Ausrichtung, hat viel gelernt und verfügt über einiges an Wissen. Das bedeutet aber noch nicht, dass er seine Kenntnisse auch verständlich an andere weitergeben kann. Ein guter Fitness Coach weiß nicht nur, wie sich der Aufbau der Muskulatur vollzieht. Oder wie man besser Fett verbrennt und so das Gewicht reduziert. Er verfügt auch über die Fähigkeit, seinem Schüler die Aufgaben verständlich zu erklären.
Den Kunden richtig einschätzen
Selbstverständlich erwarten Sie ein erfolgreiches Training, das die Fitness verbessert oder Gewicht reduziert. Aber es sollte auch in einer lockeren Atmosphäre stattfinden und Spaß bringen. Als Schüler ist es ihre Aufgabe, darauf zu achten, dass es nicht zu Über- und auch nicht zu Unterforderungen kommt. Ganz schlimm wird es, wenn sich der Sportler nur noch quält. Ein guter Coach kann den Zustand des Schülers sehr gut einschätzen, erkennt seine Tagesform und passt seine Methoden entsprechend an.
Ein guter Trainer ist diskret
Während des Coachings lässt es sich bisweilen Persönliches nicht vermeiden, und der Sportler gibt auch Dinge preis, die nur wenige Vertraute kennen. Frühere Operationen, Schönheitsoperationen oder Schwangerschaften lassen sich beim Fitnesstraining jedoch nur schwer verheimlichen. Der Trainer behandelt derartige Informationen besser diskret und vermeidet, dass sie in die Öffentlichkeit gelangen. Dazu gehört auch, die Misserfolge der anderen Klienten für sich zu behalten.